Zu Ostern in Haithabu Fragen zum Verkauf von Wollkämmen

Wie die meisten anderen auch hatten wir nicht mehr gedacht, dass wir dieses Jahr noch eine Veranstaltung besuchen würden. Entsprechend haben wir unsere verlängerte "Winterpause" für alles Mögliche genutzt, bloß nicht für Wikingerkram.

Entsprechend schön war es auch, als sich die Möglichkeit ergab, zur Kriegerwoche in Ribe aufzubauen und dort einige Menschen zu treffen, die wir sonst vielleicht erst in einem Jahr gesehen hätten. Womöglich war dies unsere einzige Veranstaltung für dieses Jahr. Zwar haben wir noch die HIKG im Hinterkopf, gehen im Moment jedoch nicht davon aus, dass es den Veranstaltern gelingt, die Hygienesituation wie nötig anzupassen...


Die Ruhe vor dem Sturm...

Da wir schon am Mittwoch vor der eigentlichen Kriegerwoche anreisten, erlebten wir Ribe zunächst in seiner etwas ruhigeren Form. Was gut war, um sich erstmal wieder ein wenig einzuleben und entspannt mit einem modifizierten Zeltaufbau zu spielen. In der Zeit half Ása sogar dabei mit, Ribe ein wenig zu "reparieren", das heißt einen alten Weiden-Flechtzaun zu ersetzen. Es ist schön, wie einfach man sich im Vikingecenter einbringen kann und wie sehr das Engagement geschätzt und gelobt wird.

Während des Wochenendes zogen dann immer mehr Kriegergruppen auf den Platz, es wurde voller und hie und da auch ein wenig lauter. Von einem tatsächlichen "Sturm" kann man jedoch kaum reden, insgesamt reisten weniger Kriegerlager an als wir es gewohnt waren. Und dadurch, dass seuchenbedingt auf eine große Schlacht mit zwei Heeren verzichtet wurde, die Kämpfe stattdessen eher in kleineren Gruppen statt fanden, war während der Öffnungszeiten der Geräuschpegel entsprechend geringer. Das Lauteste war tatsächlich das "Kindertraining" des Wikingernachwuchses außerhalb der Öffnungszeiten...

Dampfreinigung

Körperpflege ist in Ribe dank moderner Duschen ja eigentlich kein Problem. Dennoch setzte sich Víl in den Kopf, doch endlich mal während eines Marktes eine Schwitzhütte zu bauen und natürlich auch zu nutzen. Das Vikingecenter bot sich an, stehen doch viele Materialien zur Verfügung.

Durchgeführt wurde das Projekt unter anderem zusammen mit den "Birka Boyz 'n' Girlz". Aus Weidenruten wurde das Gerüst eines Tipis gebaut, bedeckt wurde es mit diversen Planen und Tüchern. Steine wurden gesammelt und in einer Feuerstelle erhitzt (am zweiten Abend so effizient, dass sie rot glühten), eilig ins Zelt befördert, wo sie in einer kleinen Kuhle ruhten und mit Wasser begossen wurden. Für den passenden Duft sorgten frische Kräuter wie Thymian und Salbei. Selbst eine "vihta" wurde eilig hergestellt, bekam jedoch nicht das finnische Gütesiegel (was können wir dafür, dass in Ribe die falschen Birken wachsen?).

Bei Gelegenheit werden wir diese Aktion sicherlich wiederholen. Ideal wäre natürlich eine Sauna in Moesgård, ist das Meer doch ein wenig erfrischender als das Bächlein, was durch das Vikingecenter fließt...

Partytime

Wegen Corona musste dieses Jahr die große Langhausparty am Samstag ausfallen. Trotz Corona fand dennoch eine Abschlussparty statt, bloß unter freiem Himmel. Organisiert wurde sie vor allem von Ask und Ripa und fand auch auf der Lagerwiese dieser Kämpfergruppen statt. Mehrere Feuerstellen entzerrten die Situation, ein gezielter "Bankraub" beförderte Sitzmöglichkeiten vom Café zum Lager. Der Abend war eine durchaus gelungene Substitution für die Langhausparty, wie wir finden. Nur das Freibier musste man sich selbst mitbringen... Ein kleines Opfer, zugegeben.

Wie anfangs schon erwähnt, gehen wir nicht davon aus, dieses Jahr noch einmal an einer Wikinger-Veranstaltung teilnehmen zu können. Umso mehr hat es uns gefreut, dass wir in Ribe sein und auch einige gute Bekannte und Freunde sehen durften. Vielleicht werden wir im Spätsommer/Herbst noch ein paar Urlaubstage dort verbringen, das einfache Leben dort genießen, uns unserem Handwerk widmen. Vielleicht beginnt unsere "Winterpause" aber auch schon jetzt im August. Wie werden wir sie nutzen?



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